D 1985/89, 45 min, 16mm
Mitwirkende: Alfred Czieslik, Käthe Draeger, Ernst Gieseler, Lotti Niemann, Hans Pahlke, Ernst Petersen, Herbert Scheel, Werner Veidt, Heinrich Wilken
Texte: „Hochofenmarsch“ von Otto Gestefeld, „Der Abend“ von Rudolf Erben
Fotos: Eckhard Blach, Museum für Kunst und Kulturgeschichte Lübeck
Historische Filmaufnahmen: Museum für Kunst und Kulturgeschichte Lübeck
Buch, Kamera, Ton:
Eckhard Blach, Jan Hammerich
Schnitt: Surati Seidler, Eckhard Blach
Regie: Eckhard Blach
Produktion: Eckhard Blach
Unterstützung:
Hochschule für Bildende Künste Hamburg
Neufassung 1989 gefördert von der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein
Thea Blach, geb. Draeger, und Lotti Niemann bei der Badeanstalt Herrenwyk, ca. 1930 (Privataufnahme)
In Herrenwyk zwischen Lübeck und Travemünde geht eine Metallhütte in Konkurs. Die dazu gehörende Arbeitersiedlung wird zu einer Siedlung von Arbeitslosen. Verwandte des Regisseurs und ehemalige Arbeiter beschreiben, wie sie die Geschichte des Werkes erlebt haben, wie ihre Arbeit war und wie sie sich nun ohne Arbeit fühlen.
Sie erzählen von ihrem ersten Arbeitstag, der Arbeitslosigkeit Anfang der 30er Jahre, dem Nationalsozialismus, als Flick per „Arisierung“ das Werk übernahm, vom Niedergang in den 70er Jahren, dem Verkauf für zwei Mark und dem Tag der Entlassung. Es zeigt sich, wie anpassungsfähig der Mensch ist.
„Historische Fotos und Dokumente spiegeln die Arbeits- und Lebensbedingungen in diesem für Norddeutschland einzigartigen Stadtteil wider sowie die Ratlosigkeit über die Stilllegung der Hütte. Dabei verzichtet der Filmemacher auf den drohenden moralischen Zeigefinger. Er zeigt „nur“, wie es einmal war und wie die Betroffenen mit der für sie unabänderlichen Lage fertig zu werden versuchen. Ein gelungenes Beispiel dafür, dass Kultur bereits vor der eigenen Haustür beginnt.“ (Kieler Nachrichten, 24.8.1985, Heiner Brock)