Günter Hutsch ist am 21.7.2008 im Alter von 63 Jahren gestorben. Er spielte in meinen Filmen "Durchschuss" (1989, Foto) und "Sööpsch-Showdown eines Trinkers" (1993) die Hauptrolle. Außerdem wirkte er in meiner Dokumentation "Der Tanz mit dem Tod" mit (1987).
Günter Hutsch, als ich ihn kennenlernte, am 9.2.1979 in „Mensch Meier“ am Stadttheater Lübeck. Foto: Herbert Jäger, Badendorf (0451-495911)
Kurzbiografie (E. Blach)
GÜNTER HUTSCH, 1943 in Breslau geboren, wurde von 1962-65 an den Hamburger Kammerspielen ausgebildet. Er war seit 1965 an deutschen Theatern engagiert, u.a. in Lübeck ab 1977 (Otto Meier in „Mensch Meier“, McMurphy in „Einer flog übers Kuckucksnest“), in Kiel ab 1984 und seit 1986 am Staatstheater Braunschweig (Dorfrichter Adam in „Der zerbrochene Krug“, der Ghettochef in „Ghetto“, James Tyrone in „Eines langen Tages Reise in die Nacht“, Valerio in „Leonce und Lena“, „Der eingebildete Kranke“). Dort spielte er über 200 Male solo „Du bist meine Mutter“ von Joop Admiral.
„Manche Zuschauer waren ergriffen, betäubt von dieser darstellerischen Wucht.“
(Du bist meine Mutter)
„Hutsch beim Muschel-Schlürfen, fechtend über die Bühne stechend, schreiend sich die Perücke vom Kopf reißend, mit lauter Stimme voll ungebändigter Frustration.“
(Mögliche Begegnung)
„Hutsch nutzt alle nur möglichen Facetten hektischer Verstellungskünste, will in seinem Hause zugleich Autorität und dann wieder Bedauernswerter sein. Im Grunde will er bemuttert werden. Ein mit komischer Verzweiflung Hoffender. Das brachte Szenenapplaus.“
(Der eingebildete Kranke)
„Die sehenswert vitale Motorik des Günter Hutsch macht den Valerio zur Hauptnummer des Abends.“
(Leonce und Lena)
„Neben Hutsch, der vom großkotzigen Grundbesitzer bis zum besoffenen Selbstmitleider so gut wie alles spielen kann...“
(Eines langen Tages Reise in die Nacht)